Verfahren: Metallfärbungen

Beim Färben eines Metalls werden auf dessen Oberfläche chemische Verbindungen mit dem Grundwerkstoff oder einem darauf galvanisch abgeschiedenen Metallüberzug erzeugt. Diese Schichten sind max. 2 µm dick und reproduzieren den Glanzgrad des Untergrundes. Das heißt, sie erscheinen bspw. matt, wenn das Werkstück bereits matt war. 

Aufgrund ihrer geringen Dicke tragen Metallfärbeschichten kaum zum Korrosionsschutz des Überzugssystems bei, sie werden aus rein dekorativen Gründen aufgebracht. Bei HATTLER finden im wesentlichen sogenannte Alttöne Anwendung, bei denen durch nachträgliches Abschattieren ein partielles Entfernen der Färbeschicht erfolgt und die Werkstücke so einen Alteffekt erhalten. 

Prinzipiell können Grundmetalle wie Kupfer, Messing, Bronze etc. direkt in Färbelösungen behandelt werden. Die in den Legierungen in kleinen Anteilen enthaltenen Nebenelemente wie Blei, Beryllium usw. können aber die Gleichmäßigkeit der Färbeschicht ungünstig beeinflussen. Deswegen werden oft zuerst die entsprechenden Überzüge auf dem Grundmaterial abgeschieden und anschließend gefärbt. Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, dass der Werkstoff des Bauteils die mögliche Art der Färbung nicht mehr vorgibt und sich bspw. Altkupferüberzüge auch auf Zinkdruckguß erzeugen lassen.
 

Metallfärbungen werden zum Schutz stets nachbehandelt. Ohne einen Alteffekt zu erzielen, werden die Werkstücke dazu z. B. an einer Fiberbürste gewachst, mit Zaponlack klarlackiert oder bei Massenware beölt. Allerdings werden die Bauteile häufig zum Erzielen eines antiken Aussehens abgetönt. Bei Einzelteilen erfolgt dies von Hand mit angefeuchtetem Bimsmehl, bei Serienware mittels weicher rotierender Draht- oder Kunststoffbürsten. Bei Schüttware kann der abrasive Effekt auch mit Bimsmehl versehenem Wasser in einer Scheuertrommel erfolgen. 

Bei diesen Nachbehandlungen erfolgt im Wesentlichen das Entfernen der locker sitzenden, gefärbten Überzugsbestandteile, während die fester sitzenden verbleiben, aber geglättet werden. Die Alteffekte unterscheiden sich in der Stärke des Abtrags, weshalb z. B. ein auf gleicher Färbung basierender Altbraunüberzug heller erscheint als die Altmessingvariante. Auch Altfärbungen sollten noch geschützt werden, wobei die gleichen Methoden wie bei den nicht abgetönten Färbungen zur Anwendung kommen. Die Klarlackierung mit Zaponlack ist am effektivsten und wird bei HATTLER durch Schleuder-, Tauch- oder Spritzlackieren aufgebracht.
 

Vorteile und Merkmale zusammengefaßt:

  •  Dekoratives Aussehen in dunklen, mitunter antiken Farbtönen
  • In Bezug auf die Färbung Unikate bei Einzelteilen möglich
  • Gute Maßhaltigkeit der Färbeschicht (ggf. galvanische Schichten u./o. Lacke sind aber zu berücksichtigen)
  • Geringe Abriebfestigkeit
  • Färbungen erfolgen bei HATTLER auf Buntmetallen, Stahl, galvanisch abgeschiedenen Kupfer-, Messing- und Silberschichten

Normative Erwähnung:
(ältere) Werksnormen, keine DIN

Anwendungsbeispiele:
Werkstücke, die ein besonderes Altfinish erhalten sollen.
Typische Einsatzgebiete von Metallfärbungen finden sich in der Beschlag-, Uhren-, Lampen- und Sanitärarmaturenindustrie, bei Haushaltswaren, Accessoires, Wappen, in der Bekleidungsindustrie (Nieten, Knöpfe) u.v.m.

Anm.: Die hier angegebenen Informationen und Daten beziehen sich auf bei HATTLER angewendete Verfahren, erheben keinen Anspruch auf Vollständig-/Richtigkeit und dienen als unverbindliche Richtwerte.